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Dank Engels auf der Pool Position

"Mit Engelszungen"

Poetry Slammer Michael Schumacher gewann das Special der Slam börse

Mit dem berühmten deutschen Rennfahrer teilt Poetry Slammer Michael Schumacher nicht nur den Namen, sondern auch das Gewinnergen.
Fast einstimmig entschied er das Slam börsen Special „Mit Engelszungen" zum Engelsjahr am 8. September für sich. Das lag sicherlich auch daran, dass er die Vorgabe bei allen drei Texten zu 100 Prozent erfüllte: Ein Zitat von Jubilar Friedrich Engels!

So steckte Michael Schumacher – jenseits historischer und politischer Feinheiten – diverse linke Revoluzzer in eine fiktive „Freiheitliche Mensch Partei", sprach aus dem Blickwinkel eines Taxifahrers über die Ignoranz der Wuppertaler*innen gegenüber einer ihrer berühmtesten Persönlichkeiten oder machte Engels zum Marketing Manager der krisengeschüttelten SPD.

Engels kam im ersten Text von Transgender-Frau Sina Damerow ebenfalls zu Wort, der Bezug zu Corona inbegriffen. Und zwar in einem Interview der fiktiven Hanna B., auf deren vermeintlich naive Fragen Friedrich E. mit Original Zitaten antwortete.

Beim zweiten Text ging es Weg von Engels-Thema hin zur persönlichen Transformation. Mit derben Humor schildert der ehemalige Berufschullehrer schonungslos seinen Weg der Geschlechtsumwandlung - mit einer Ehrlichkeit, welche das Publikum bei der Abstimmung honorierte. Etwas ratlos war dieses jedoch bei der Geschichte vom Oktopus, der im Zugabteil über Religion philosophierte – was Engels bekanntlich auch sehr gerne tat.

Der Frankfurter Schriftsteller Vougar Aslanov las bei seinen drei Auftritten ausschließlich aus seinem Romanentwurf über Engels Zeit in Wuppertal und Köln. In der Domstadt traf einst der Fabrikantensohn auf seinen späteren Freund und Weggefährten Karl Marx.

Der Satz „Wenn Hegel sich nicht längst gestorben wäre, dann würde er sich erhängen", stammt nicht aus der Feder von Slammerin Therese Degen, sondern ist auch ein Zitat von Engels. Um dieses spann die Stuttgarterin bei ihrem Wuppertal-Debüt hintersinnige Wortspielereinen, deren Komplexität jedoch nicht jede*r folgen konnte.

Nahezu alle Texte und ihre Verfasser*innen kamen bei dem exklusiven, dafür aber umso interessierteren jungen Publikum gut an. Letztendlich überzeugte jedoch die Kombination von Wortgewandtheit und konkretem lokalen Bezug von Gewinner Michael Schumacher
Dieser durfte den Engels-börsen-Dax von dem amtierenden Oberbürgermeister Andreas Mucke entgegennehmen.


Die Slam börse

Bekannte und aufstrebende Ritter*innen der Poesie kämpfen jeden zweiten Dienstag im Monat bei der Slam börse um Ehre, Publikumsgunst und den possierlichen börsen-Dax.

Die von den Moderatoren Ralph Michael Beyer und Wilko Gerber geladenen Wortakrobat*innen buhlen mit ihren Texten nicht nur um die Gunst des Publikums, sondern auch um den ersten Preis.

Wer seine Zunge und Feder am besten gespitzt hat, dem winkt neben der Trophäe auch ein heiß begehrter Startplatz beim Jahresfinale um die Wuppertaler Stadtmeisterschaft.

Das verspricht jede Menge Spannung, denn beim literarischen Wettstreit der Worte ist von Tiefsinn bis Unsinn alles erlaubt.

Veröffentlicht am 17.09.2020

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