Begeistert „Vom billigen Stoff – Engels vs Primark“
Begeistert „Vom billigen Stoff – Engels vs Primark“
In kürzestr Zeit schafft es das junge börsenensemble einen Spannungsbogen aufzubauen. Zu Beginn des Stückes hört man das laute Knattern der Webmaschinen des 19. Jahrhunderts und spürt förmlich die Hektik der Arbeitenden.
In der Textilindustrie herrschen unmenschliche Zustände und der junge Friedrich Engels beginnt, dagegen zu kämpfen. Was hat Wert? Welchen Wert hat das Tun der Menschen?
In kurzen Sequenzen springt das Geschehen von damals in die Gegenwart und wieder zurück. Drei Schritte vor, drei Schritte zurück.
Was hat sich in der Textilindustrie verändert seit der Zeit von Engels? Zustände, wie sie in Barme des 19. Jahrhunderts herrschten, gibt es heute in Wuppertal nicht mehr. Aber sind sie damit aus der Welt? Nein, sie haben sich verschoben. Nach Indien, Vietnam, Bangladesch, Myanmar ... Aus unseren Augen, aus dem Sinn?
Das Theaterstück "Vom Billigem Stoff " nimmt Fahrt auf, reißt mit und lässt am Schluss das Publikum atem- und sprachlos zurück.
Ein nachdenklich machender Abend. Es ist zu hoffen, dass nicht die letzte Aufführung war.
Ganz besonders ist hervorzuheben, dass dieses Stück kurz vor dem Lockdown geschrieben wurde. Die Proben hierzu fanden größtenteils über das Internet statt.
In der Aufführung tragen alle Schauspielerinnen und Schauspieler aus Sicherheitsgründen ein Visier. Eine großartige Leistung!
Engels vs. Primark! Bäm!
Erste Runde! Stimmt Dein Outfit? Blick in den Schrank: nichts anzuziehen!
Zweite Runde! Neues Che Guevara T-Shirt gekauft. Schnäppchen. Nur 2 €. Mehr ist auch nicht drin!
Dritte Runde! Auf die Barrikaden! Kampf für eine bessere Welt! Foto hochladen!
Vierte Runde: 1,5 Millionen Likes für das perfekte Outfit und den Klassenkampf. Wuppertal, Manchester, Vietnam, Bangladesch und Myanmar! Alle schicken Herzen.
Das junge börsenensemble nimmt den Faden auf und sucht nach Spuren von Engels und der Textilindustrie: gestern, heute, morgen! Es entsteht ein neues Stück, das unter die Haut geht:
Regie: Ute Kranz
Projektleitung: Dagmar Beilmann