Kann KI Kunst?
Dieses Bild habe ich nicht gemacht - Kann KI Kunst?
In diesem Blogbeitrag möchten wir euch von der Veranstaltung vom 03.05.2023 berichten, die unter dem Titel "Dieses Bild habe ich nicht gemacht" aus der Veranstaltungsreihe "Kann KI Kunst?" stattfand.
Die Veranstaltung "Dieses Bild habe ich nicht gemacht - Kann KI Kunst?" war ein voller Erfolg und bot den Teilnehmer:innen tiefe Einblicke in die Welt der KI-generierten Kunst. Der Beauftragte für digital Schönheit der börse, Marian Gogolka und der Künstler Andreas M. Wiese führten das Publikum durch eine vielfältige Tagesordnung, die von der Technologie hinter KI-Bildgeneratoren bis hin zu ethischen und rechtlichen Fragen reichte.
Marian Gogolka erläuterte zunächst die technischen Details von KI-Bildgeneratoren, Anwendungen, die künstliche Intelligenz verwenden, um Bilder zu erstellen. Er erklärte, wie Maschinen Bilder als Raster oder Vektoren/Polygone "sehen" und wie sie diese klassifizieren. Marian führte das Publikum in die Welt der Convolutional Neural Networks (CNN) ein, einer Technologie, die den visuellen Cortex als Inspiration nutzt, um Bilder zu simplifizieren, Ränder und Umrisse zu erkennen. Danach gab es einen Exkurs über die Trainingsmethoden von KI über GAN (Generative Adversarial Networks, hier ein schönes Kurzvideo auf Englisch).
Mit dem Publikum haben wir KI-generierten "Kunstwerke" unter Verwendung von Technologien wie Stable Diffusion generieren lassen. Bei Tests mit Bing Images, Midjourney, prompthunt und dream.ai wurden KI-generierte Bilder gemeinsam mit dem Publikum analysiert (alle Tools sind kostenfrei, verlangen aber eine Anmeldung. Bei midjourney ist mit langen Wartezeiten zu rechnen).
Andreas M. Wiese leitete die Diskussion mit dem Publikum über den Kunstbegriff in Bezug auf KI-generierte Bilder. Er stellte die Frage, ob KI-generierte Kunst als echte Kunst betrachtet werden kann oder ob sie lediglich das Ergebnis einer komplexen technischen Berechnung ist.
Die Veranstaltung beleuchtete die Anwendung von KI in der Kunstwelt, wie die automatische Verschlagwortung von Bildern auf Kunstplattformen wie ArtStation, Getty Images und Deviantart, die bei einigen KI-Modellen für die Trainingsdatenbanken ohne Zustimmung der Künstler:innen genutzt werden.
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war daher die Problematik von Urheberrechtsverletzungen durch das Abgreifen von Bildern für die Lerndatenbanken von Bild-KI-Systemen. Die Veranstaltung beleuchtete eine Sammelklage von Künstler:innen, die sich gegen diese Praktiken wehren. Falls ihr überprüfen möchtet, ob eure Werke in einer Trainingsdatenbank gelandet sind, könnt ihr das auf haveibeentrained.com überprüfen.
Abschließend wurde die immer besser werdende KI-Bildgenerierung und ihre mögliche Nutzung für Propagandazwecke thematisiert (Harmlosen Bespiel: "Pope Francis drip", Extremes Beispiel: (CN: Rassismus) AfD hetzt mit künstlich generierten Bildern gegen Flüchtlinge)
Dies zeigte, dass KI-generierte Kunst sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Künstler:innen, Journalist:innen und Kunstliebhaber:innen bietet. In der Diskussion wurden unter anderem Fragen aufgeworfen, ob KI-"Kunst" als Inspiration und Kompositionshilfe für bildende Küntler:innen genutzt werden kann, bzw. sollte, ob eine KI die Welt menschenähnlich "wahrnimmt" und ob Küntler:innen, die auf Kommissionsbasis arbeiten mit Einnahmeausfällen zu rechnen haben.
Zusammenfassend war die Diskussion bei der Veranstaltung "Dieses Bild habe ich nicht gemacht - Kann KI Kunst?" ein erkenntnisreicher und anregender Austausch für alle Teilnehmer:innen. Durch die Präsentationen und das anschließende Gespräch konnten die Teilnehmer:innen ihre Kenntnisse über die Rolle von KI in der Kunst erweitern und einen tieferen Einblick in die Chancen und Herausforderungen gewinnen, die KI-generierte "Kunst" für Künstler:innen, Journalist:innen und Kunstbegeisterte mit sich bringt, sowie im Gespräch über das, was Kunst ausmacht zu philosophieren und zu diskutieren. Die Veranstaltung trug dazu bei, eine differenzierte Perspektive auf das Zusammenspiel von Kunst und künstlicher Intelligenz zu entwickeln.
Vergangene Veranstaltung
Hier findet ihr einen Artikel aus der WZ zu der Veranstaltung (hinter Paywall).
Ein Beispiel zum Tagging von Bildern auf Kunstplattformen (Seite der Künstlerin auf deviantart)
Und wie leicht sich ein Plagiat im Stile der Künstlerin generieren lässt.
Dazu habe ich folgende Promts benutzt: Forest, dragon, illustration, children's book style, simple, fantasyart, dragonforest, forest dragon, forestfantasy,in the style of StefyDraw, stefydrawart, StefyDraw
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