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ARCHIV || 10·12·2018 | 19:00 h | Foyer

Internationaler Tag der Menschenrechte

Wir feiern 70 Jahre Menschenrechtserklärung mit dem Frauenchor WoW, Infos und anchließender Party!

Wir feiern 70 Jahre Menschenrechtserklärung mit dem multinationalen Frauenchor WoW, der Vorstellung der Kampagne "Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste", Videos, einer kleinen Ausstellung und anschließender Worldmusic Party mit DJ Marcell.

WoW-Women of Wuppertal, eine Kooperation zwischen Bergischer Musikschule und alpha e.V., vereint Frauen verschiedenster Altersstufen, Herkunftsländern und Milieus. Das Singen der Lieder in den Familiensprachen fördert den interkulturellen Austausch und ist Zeichen gegenseitiger Wertschätzung.
Der Chor ist ein Ort der Begegnung und des gegenseitigen Respekts. Somit verstehen sich WoW- Women of Wuppertal als Botschafterinnen unserer einen Welt. 2017 erhielten WoW für ihre zukunftsorientierte Arbeit den Preis des Sparda-Musiknetzwerkes. Der Deutsche Kulturrat hat WoW-Women of Wuppertal 2018 für den Nationalen Integrationspreis der Bundeskanzlerin nominiert.
Video auf vimeo.com

Anschließend legt DJ Marcell auf: Marcell entdeckte die Vielfalt der Musik bereits im jungen Alter und gibt sich bis heute mit einschränkenden Genres nicht zufrieden. Mit seiner Punk-Attitüde entwickelte er einen explosiven Musikgeschmack, den er heute auch gerne in seinem eigenen Plattenladen in Wuppertal mit dem Namen Vacation Records seinen Kunden weiter vermittelt. Mit unermüdlicher Begeisterung gelingt es ihm, nicht nur seinen Platten-Nerd Freunden neue Musik nahezubringen, sondern auch einem größeren tanzwilligem Publikum. Unterm Strich verspricht Marcell exotische Klänge aus der Welt und eine Eingängigkeit, die zum Tanzen verleitet. Eine hervorragende Kombination, um den internationalen Tag der Menschenrechte zu feiern.

Ebenso wird an diesem Tag ein ganz anderes Projekt vorgestellt: In den vergangenen 25 Jahren sind mehr als 35.000 Menschen auf der Flucht nach und in Europa ums Leben gekommen. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2018 stellen wir die Liste der Toten, (die belegten Fälle) in Buchform "Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste" vor.
Zusammengestellt wurde die Liste von der Organisation UNITED for Intercultural Action in Amsterdam. Die meisten Toten sind ohne Namen verzeichnet. Überlebende haben einige Namen genannt, die eingefügt wurden. Die veröffentlichte Liste soll die Menschen, die sie waren, dem Vergessen entreißen, um das Ausmaß dieser Tragödie besser zu fassen zu bekommen – und der Debatte um Flucht und Tod wieder ein menschliches Antlitz geben. Die mehr als 300 Buchseiten umfassende Liste wird um kurze Porträts von einigen der Gestorbenen, Berichte von Überlebenden und Beiträge von prominenten Unterstützer*innen des Projekts ergänzt. Auf der Veranstaltung werden Exemplare des Buche frei verteilt. Nach dem 10. Dezember soll das Buch für 5,- Euro in vielen Buchläden verkauft werden. Mehr Infos: flucht.hirnkost.de/

Weiter wird die Jahreskampagne „Mensch Du hast Recht“ der Paritätischen Akademie mit Bannern, Flyern und Broschüren vorgestellt, die auf die Menschenrechte im Alltag in Deutschland aufmerksam macht und Menschenrechte als Forderungen im Alltag, in der Lebenswirklichkeit in unserem Land hinweist.

Aus einer anderen Region dieser Welt berichtet das „Informationsbüro Nicaragua“: In Nicaragua revoltieren seit April 2018 große Teile der Bevölkerung gegen Präsident Daniel Ortega. Die Regierung beantwortet die Revolte seit Beginn mit brutaler Gewalt, die kaum jemand für möglich gehalten hat. Der Staat mordet, inhaftiert und verfolgt Menschen mit regierungskritischen Haltungen. Gegenwärtig befinden sich in den Gefängnissen mindestens 552 politische Gefangene, darunter auch Menschen aus Wuppertals Partnerstadt Matagalpa. Am Mittwoch, den 28.11. 2018 fand der Prozess gegen die 5 Studierenden des Movimiento 19 de Abril aus Matagalpa statt. Francisco Antonio Castro, 24 Jahre, Roberto José Cruz Altamirano 34 Jahre, Eduardo Manuel Tijerino 22 Jahre, Nelly Marily Roque Ordóñez und Solange Massiel Centeno Peña wurden von der Staatsanwaltschaft folgender Vergehen beschuldigt: Raub mit Bedrohung, illegaler Gebrauch von Waffen und des organisierten Verbrechens in Matagalpa. Die Urteilsverkündung wurde auf den 10.Dezember verschoben.

Mit einer Mahnwache auf dem Berliner Platz (15:00 bis 18:00 Uhr) werden das Informationsbüro Nicaragua e.V, der Städtepartnerschaftsverein Wuppertal/Matagalpa und Amnesty International Bergisches Land, auf die aktuellen Menschenrechtsverletzungen in Nicaragua aufmerksam machen.

Auch der Humanistischer Verband NRW, Gemeinschaft Wuppertal / Bergisches Land, wird sich mit Plakaten zur Entstehungsgeschichte an der Veranstaltung berteiligen. Die Erklärung der Menschenrechte ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Menschen. Diesen Tag sollten wir trotz der vielfältigen Verletzungen feiern, Vernetzungen vertiefen und Pläne für die Durchsetzung der Menschenrechte entwickeln. 

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